Soehnle Airfresh Clean Connect 500 im Test
Soehnle hat mit dem Airfresh Clean Connect 500 einen neuen Luftreiniger auf den Markt gebracht. Er ergänzt das kleinere Modell Airfresh Clean 300 um sinnvolle Features und mehr Leistung. Wie sich der Airfresh Clean Connect 500 schlägt, wo sich Airfresh Clean 300 und Airfresh Clean Connect 500 unterscheiden und für wen der Luftreiniger geeignet ist, erfahrt ihr hier im Test.
Unboxing und Lieferumfang
Der Soehnle Airfresh Clean Connect 500 Luftreiniger wird in einem ca. 30x30x57cm großen Karton geliefert, dessen Äußeres das Logo des Herstellers, sowie ein großes Fotos des Luftreinigers selbst ziert. Zusätzlich befinden sich Informationen zum Leistungsumfang des Luftreinigers auf der Verpackung.
Die ansprechend gestaltete Verpackung vermittelt einen guten Eindruck vom Produkt und die Farbgestaltung in Grün und Weiß suggeriert, dass man sich hier ein komfortbringendes Stück Technik ins Haus holt.
Das Auspacken des Luftreiniger gestaltet sich eher unspektakulär. Das ist mitnichten nachteilig gemeint. Dazu aber gleich ein wenig mehr. Nach dem Öffnen der Verpackung fällt zunächst das Formteil aus Pappe auf, welches das Verrutschen des Airfresh Clean Connect 500 im Inneren des Kartons sicherstellt. Die Verwendung recycleter Pappe ist zeitgemäß und hat mich schon beim Airfresh Clean 300 überzeugt. Auf die sonst eher übliche Verwendung von Formteilen aus Styropor verzichtet Soehnle.
Schön zu sehen ist, dass das Konzept auch beim Airfresh Clean Connect 500 aufgeht, denn schließlich ist das Produkt mit deinen 5,6 Kilogramm rund zwei Kilogramm schwerer, als das kleine Modell.
Im Lieferumfang findet man dann auch nicht mehr als
- Airfresh Clean Connect 500 Luftreiniger
- Kombifilter für Airfresh Clean Connect 500
- Bedienungsanleitung (mehrsprachig)
Das Netzkabel ist hier nicht extra aufgeführt, weil es im Vergleich zum Clean 300 fest am Luftreiniger montiert ist. Beim Clean 300 kann das Netzkabel eingesteckt werden.
Trotz übersichtlichen Lieferumfangs ist alles dabei, was zum Loslegen benötigt wird. Und weil alles so übersichtlich und bereits vormontiert ist, gibt es wenig Spektakuläres beim Auspacken: Luftreiniger aus der Verpackung nehmen, den Netzstecker in eine Steckdose stecken und sich freuen. Mehr Handgriffe braucht es nicht.
Erster Eindruck
Der Airfresh Clean Connect 500 ähnelt dem kleineren Modell Clean 300 nicht nur hinsichtlich des Namens. Auch im Erscheinungsbild erkennt man die Familienzughörigkeit: Der Luftreiniger ist zwar deutlich schwerer und aufgrund seiner Maße von ca. 30,5 x 30,5 x 74 cm auch deutlich größer, präsentiert sich aber weiterhin als zylinderförmiges Gerät mit weißem Finish.
Gerade bei der Größe macht spielt die Zylinderform ihren Vorteil aus, weiß die wahren Dimensionen optisch zu kaschieren, bleibt voll wohnzimmertauglich und weiß so manchen Luftreiniger-Klotz optisch in die Schranken zu weisen.
Das Hochglanz-Finish des Airfresh Clean 300 ist einem matten Weiß gewichen und die Lüftungsschlitze im unteren Drittel umlaufen das gesamte Produkt. Geblieben ist das anthrazit-farbene Schaltfeld auf der Oberseite des Luftreinigers. Dennoch finden sich auch hier Änderungen im Detail. Die Schlitze des Luftauslasses sind nunmehr konzentrisch angeordnet, während sie beim kleinen Modell noch radial angeordnet waren. Zusätzlich finden sich mehr Schaltflächen auf dem Bedienfeld. Diese sind dem größeren Funktionsumfang geschuldet.
Die Verarbeitung ist tadellos. Da gibt es wirklich nichts zu beanstanden und auch das Material hinterlässt einen beständigen Eindruck.
Auf der Rückseite befinden sich ein Knopf zum Zurücksetzen des Gerätes, der Sensor zur Messung der Feinstaubbelastung (PM 2,5), sowie der Netzanschluss.
Dreht man das Gerät einmal auf den Kopf
, sieht man die vier Standfüße aus Gummi die für einen sicheren Stand sorgen. Mittig trohnt eine große Handschraube, um die Abdeckung zum Kombifilter zu öffnen. Damit reduziert sich ein Reinigen oder Wechseln des Filters auf:
- Gerät umdrehen
- Handschraube öffnen
- Deckel abheben
- Filter herausnehmen
Viel leichter kann ein Filterwechel eigentlich nicht gehen, denn es wird kein zusätzliches Werkzeug benötigt und die Handschraube ist ausreichend groß dimensioniert, so dass fummelige Arbeiten wegfallen.
Der Kombifilter, der der Form des Luftreinigers folgt (also auch Zylinderform besitzt), setzt sich aus einem Vorfilter und dem EPA-Feinfilter zusammen. Der Vorfilter ist per Klettband um den Feinfilter gelegt und kann zum Reinigen einfach gelöst und wieder angebracht werden. Auch hier zeigt sich ein hohes Maß an Qualität, denn der Vorfilter ist passgenau, so dass die beiden Enden nahezu nahtlos aneinanderliegen.
Funktionsumfang
Nach den bisherigen Ähnlichkeiten von Airfresh Clean 300 und Airfresh Clean Connect 500, unterscheiden sich beide beim Funktionsumfang deutlich. Natürlich erfüllen beide Geräte die Primärfunktion eines Luftreiniger – die Reinigung der Luft von:
- Staub
- Feinstaub
- Pollen
- Schimmelsporen
- Tierhaaren
- Staubmilben
- Bakterien
- Viren
- Flüchtige organische Verbindungen (VOC)
- Gerüchen
Dafür sorgt der 3-schichtige Kombifilter besteht aus dem Vorfilter, dem Feinfilter und dem Aktivkohle-Filter. Mit einer Abscheiderate von >99,5% bei einer Partikelgröße von 3+ Mikrometern gelangt der Airfresh Clean Connect 500 nicht an die Leistung von HEPA-Filtern heran, verbaut aber die höchste Leistungsklasse an EPA-Filtern (E12 – Abscheidegrad > 99,5%). Folglich fällt die Filterleistung des Soehnle Airfresh Clean Connect 500 besser aus, als beim Airfresh Clean 300.
Das integrierte UV-Licht sorgt für die Abtötung von Keimen.
Leistungsstufen / Geräuschentwicklung
Der Airfresh Clean Connect 500 bietet vier Lüfterstufen. Der vom Hersteller als „besonders leise“ beworbene Betrieb findet tatsächlich nur auf der kleinsten Leistungsstufe statt. Dann säuselt der Luftreiniger leise im Hintergrund, und in Räumen für die er konzipiert ist (bis 55 m²) verliert sich das Geräusch leicht in den Umgebungsgeräuschen. Nicht vermeiden lässt sich, dass in einem ruhigen Raum die Geräusche des Luftreinigers in den Vordergrund treten. Sie sind hörbar, aber nicht störend.
Anders sieht es auf den anderen Leistungsstufen aus. Der größere von bis zu 300 m³/h Luftumsatz fordert den Lüfter mehr und das ist auch deutlich wahrnehmbar. In meinen Augen dient die niedrigste Stufe dem „Normalbetrieb“. Die weiteren Stufen stellen für mich Leistungsreserven dar, wenn die Luft mit hohem Durchsatz gereinigt werden soll. Wer dies dauerhaft benötigt, der hat neben dem Problem der Geräuschentwicklung definiv ein weiteres Problem.
Der Betrieb auf den Stufen 2-4 stellt aus meiner Sicht eher die zeitlich beschränkte Ausnahme dar.
Automatikmodus / PM-2,5-Sensor
Das bringt mich unweigerlich zum Automatikmodus und dem PM-2,5-Sensor. Beide machen den wirklichen Mehrwert des Airfresh Clean Connect 500 gegenüber dem kleineren Modell aus. Der PM-2,5-Sensor misst im Betrieb kontinuierlich die Belastung der Luft und präsentiert diese als Kennzahl auf der Oberseite des Luftreinigers. Ergänzend indiziert ein leuchtender LED-Ring in unterschiedlichen Farben die Belastung:
Belastung | Dichte | LED-Ring |
---|---|---|
keine Belastung | 0 - 50 μg/m³ | blau |
geringe Belastung | 51 - 100 μg/m³ | lila |
mittlere Belastung | 101 - 150 μg/m³ | pink |
hohe Belastung | > 150 μg/m³ | rot |
Damit beseitigt Soehnle den größten Kritikpunkt des Airfresh Clean 300, nämlich nicht zu wissen ob und in welchem Maße der Betrieb des Luftreinigers sinnvoll ist.
Der farbige LED-Ring vermittelt beim blauen Leuchten sofort ein gutes Gefühl, beim Aufleuchten in Violett oder Rot das Bewusstsein, dass „etwas in der Luft liegt“. Schaltet man den Luftreiniger in den Automatikmodus, passt er die Leistungsstufe des Lüfters dem Grad der Luftverschmutzung an, um wieder ein gesundes Niveau zu erreichen. Natürlich unter Berücksichtigung der Geräuschentwicklung.
Das funktioniert in der Praxis wirklich sehr gut. Das Braten eines Fisches sorgt bei uns in der Wohnung regelmäßig dafür, dass in der Küche dichter Küstennebel herrscht, der dann in das Wohnzimmer zieht. Dass es sich nicht nur subjektiv um eine belastende Situation handelt, stellt auch der Airfresh Clean Connect 500 sehr schnell mit. Die Feinstaubbelastung schnellt nach oben und der LED-Ring wechselt von Blau auf Rot.
In Folge sorgt der Luftreiniger, dass der Dunst schnell wieder verschwindet und der LED-Ring wieder in Blau erstrahlt.
Soehnle Connect App
Als kleines i-Tüpfelchen spendiert Soehnle dem Luftreiniger die Möglichkeit sich per Bluetooth mit Smartphone oder Tablet zu verbinden. Funktionieren tut dies allerdings nur über die Soehnle Connect App, welche alle Bluetooth-fähigen Geräte von Soehnle gleichermaßen bedient.
Ob man sich nun ein Konto bei Soehnle kostenfrei besorgt oder die Daten alleinig auf dem Smartphone/Tablet speichern lässt bleibt jedem selbst überlassen.
Eine Anschrift wird nicht abgefragt, wohl aber Geschlecht und Geburtsdatum. Im Zusammenhang mit dem Betrieb des Luftreinigers eher unsinnige Werte, aber Soehnle hat ja auch eine Reihe von Körperwaagen und Fitnessarmbändern im Angebot und dort ergeben die Werte durchaus mehr Sinn.
Hat man sich für oder gegen die Speicherung in der Cloud entschieden, muss der App nur noch der Luftreiniger bekannt gemacht werden. Dazu wählt man einfach die passende Gerätekategorie (nämlich Luftreiniger) und dort das einzige gelistete Geräte – den Airfresh Clean Connect 500. Das Smartphone/Tablet findet den Luftreiniger in der Regel sehr schnell. Zum Koppeln muss dann auf dem Luftreiniger kurz die Bluetooth-Taste betätigt werden.
Die App ist in unterschiedliche Themenbereiche aufgeteilt, die sich als Kacheln präsentieren und ermittelte Werte präsentieren. Das können bei einer Personenwaage der Verlauf der Gewichtswerte über die Zeit sein, beim Airfresh Clean Connect 500 ist es die Belastung durch Kleinstpartikel in der Luft.
Nicht benötigte Kacheln lassen sich einfach ausblenden.
Die Anzeige aktueller Werte funktioniert allerdings nur, wenn der Luftreiniger selbst aktiv ist. Ist das Gerät ausgeschaltet misst auch der PM-2,5-Sensor nichts und was nicht gemessen wird, kann auch nicht übermittelt und angezeigt werden.
Sollte es mal ein Nachfolgemodell Clean Connect 800 o.ä. geben, ich würde mir wünschen, dass der Luftreiniger die Belastung der Luft in regelmäßigen Abständen ermittelt, aufzeichnet und im Automatikmodus ggf. auch aus dem Stand einer der Lüftungsstufen aktiviert. Das wäre für mich ein richtiger Mehrwert, um z.B. auf Ursachen im Tagesverlauf zu schließen und die Belastung dauerhaft unter einem Schwellwert zu halten, ohne den Luftreiniger ständig am Laufen zu haben.
Neben der Darstellung des historischen Abrisses dient die App gleichzeitig als Fernbedienung für den Luftreiniger. Dafür finden sich auf der entsprechenden Ansicht die gleich Schaltflächen, wie auf dem Bedienfeld des Luftreinigers. Die Bedienung per Smartphone und Tablet gestaltet sich genauso problemlos, wie die Kopplung per Bluetooth.
Timer
Unaufregend ist die Funktion des Timers, der den Betrieb des Luftreinigers auf zwei, vier oder acht Stunden begrenzt. Danach schaltet sich das Gerät automatisch ab.
Nachtmodus
Der Nachtmodus ist für jene interessant, die den Luftreiniger in Schlafräumen aufstellen wollen und während der Nachtruhe nicht durch die leuchtenden Anzeigen gestört werden wollen. In Folge schaltet sich die Beleuchtung der Elemente und der LED-Ring auf dem Bedienfeld ab. Das sorgt dafür, dass tatsächlich kein Licht stört. Persönlich hätte ich mir ein ganz schwaches Leuchten für die Bedienelemente gewünscht, denn diese sind in einem dunklen Raum nicht mehr auszumachen.
Energieverbrauch
Ein Luftreiniger ist ein technisches Gerät und benötigt für den Betrieb Strom. Grund genug einmal auf die Verbrauchswerte zu schauen:
Stufe | Leistung (Nachtmodus) | Leistung (ohne UV-C) | Leistung (mit UV-C) | Lautstärke |
---|---|---|---|---|
1 | 3 Watt | 5 Watt | 10 Watt | 30 dB |
2 | 10 Watt | 12 Watt | 17 Watt | 45 dB |
3 | 28 Watt | 30 Watt | 35 Watt | 55 dB |
4 | 52 Watt | 55 Watt | 60 Watt | 63 dB |
Bei einem Einsatz von täglich vier Stunden auf Stufe 1 mit zugeschaltetem UV-C-Licht entstehen jährliche Stromkosten von 3,65 EUR (Annahme: 0,25 EUR / kWh). Das sind keine Kosten, wenn man sich damit ein gesünderes Umfeld schaffen kann und wenn man bedenkt, was für Preise teilweise für fragwürdige vor-Gesundheit-strotzende Getränke im Supermarkt aufgerufen werden.
Weil schwer einzuschätzen ist, wie häufig und lange die höheren Leistungsstufen zum Einsatz kommen, habe ich die Kostenrechnung einmal vernachlässigt.
Da der EPA-Filter mit der Zeit an Leistung verliert, soll er nach spätestens 4.320 Betriebsstunden gewechselt werden. Bei einem durchschnittlichen Einsatz von 4 Stunden am Tag, ist der erste Wechsel nach knapp drei Jahren fällig. Aktuell kosten die Ersatzfilter vom Hersteller ca. 50 EUR, so dass man zusammen mit den Stromkosten jährlich auf Kosten von rund 25 EUR kommt.
Airfresh Clean Connect 500 Test – Fazit
Mit dem Airfresh Clean Connect 500 bringt Soehnle nicht nur einen leistungsfähigen Nachfolger zum Airfresh Clean 300 auf den Markt, sondern ergänzt das Produkt um sinnvolle Features die der Clean 300 hat vermissen lassen. Die Anzeige der aktuellen Belastung in Form der Feinstaubmenge in μg/m³ und als unterschiedlich farbig leuchtender LED-Ring gehören in meinen Augen zu den großen Pluspunkten.
Im Trend der Zeit ist auch die Anbindung des Luftreinigers an Smartphone und Tablet, wobei die Lösung nicht vollends überzeugen kann. Das liegt aber wohl weniger an der App, als am Zusammenspiel zwischen App und Gerät. Eine sinnvolle Ergännzung für die Zukunft wäre eine Sperrung des Bedienfelds, die sich durch die App hätte aktivieren lassen, um neugierige Kinderhände vom Spielen mit dem Luftreiniger zu bewahren. So bleibt die App eine Fernbedienung mit Anzeige der Feinstaubbelastung und Temperatur der letzten Tage.
Überzeugen tut dennoch der Gesamtauftritt. Ein tolles Design gepaart mit einer überzeugenden Leistung in Punkto Luftreinigung, Geräuschentwicklung und Energieverbrauch sowie der Bedienung des Geräts per App machen den Airfresh Clean Connect 500 zu einer Empfehlung für Räume bis 55 m².
Steckbrief - Soehnle Soehnle Airfresh Clean Connect 500
Hersteller: | Soehnle | |
Webseite: | www.soehnle.de | |
Filter: | Vorfilter | Ionisierung |
Aktivkohlefilter | Ozon | |
HEPA-Filter | UV-Filter | |
Fernbedienung: | ||
CADR-Werte: | k.A. | |
Raumgröße: | bis 50 m² | |
Luftumsatz (max): | 300 m³/h | |
Leistungsaufnahme (max): | 65 Watt | |
Maße (BxHxT): | 270 x 531mm | |
Gewicht: | 5,0 kg | |
Sonstiges: | Steuerung per Smartphone/Tablet |
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