Radon: Unsichtbare Gefahr in Innenräumen
Radon ist ein Edelgas, das auf natürliche Weise durch radioaktiven Zerfall in Gestein und Böden entsteht. In der Atmosphäre kommt es in geringer Konzentration vor und ist dort für den Menschen harmlos. Wenn es sich jedoch in Innenräumen ansammelt, stellt es ein gesundheitliches Risiko dar. Radon ist farb-, geruch- und geschmacklos, was seine Erkennung ohne spezielle Sensoren nahezu unmöglich macht.
Wie entsteht und verteilt sich Radon?
Radon kommt überall in der Natur vor und ist das Ergebnis des radioaktiven Zerfalls von natürlichem Uran, das im Erdreich in Gesteinen und Böden vorkommt. In Folge variiert die Konzentration stark in Abhängigkeit der geologischen Gegebenheiten. Besonders in Gebieten mit uranhaltigem Gestein oder lockeren Böden kann Radon in großen Mengen freigesetzt werden.
In Innenräume dringt Radon durch undichte Stellen wie kleinste Risse im Fundament, Fugen oder Rohrdurchführungen ein. Es sammelt sich vor allem in schlecht belüfteten Räumen an, da es schwerer als Luft ist und dazu neigt, sich in Kellern oder unteren Etagen zu konzentrieren.
Gesundheitsrisiken durch Radon
Die Hauptgefahr von Radon liegt in seiner Radioaktivität bzw. seinem radioaktiven Zerfall, denn auch die Atomkerne des Radon sind instabil und zerfallen. Dabei ensteht energiereiche Alpha- und Beta-Strahlung. Wenn Radon eingeatmet wird, dann wirkt diese Strahlung schädigend auf das Lungengewebe. Langfristig erhöht eine hohe Radon-Belastung das Risiko für Lungenkrebs erheblich. Nach dem Rauchen ist Radon weltweit die zweithäufigste Ursache für diese Krankheit.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, Radon-Konzentrationen in Innenräumen möglichst unter 100 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m³) zu halten. In vielen Ländern gibt es gesetzliche Grenzwerte, die häufig bei 200 bis 300 Bq/m³ liegen. In Deutschland schreibt das Strahlenschutzgesetz vor, dass der Wert von 300 Bq/m³ in Arbeits- und Aufenthaltsräumen im Jahr nicht überschritten wird.
Regelmäßige Messungen sind notwendig, um sicherzustellen, dass die Belastung unter diesen Werten bleibt.
Radon-Messung in Innenräumen
Da Radon weder sichtbar noch ohne spezielle Geräte nachweisbar ist, sind Messungen unerlässlich, um die Belastung in Wohn- und Arbeitsräumen zu bewerten. Besonders in Regionen mit bekannten Radon-Hotspots sollte die Messung ein fester Bestandteil der Wohnraumüberprüfung sein.
Es gibt eine Vielzahl von Radon-Sensoren, die von einfachen Kurzzeitmessgeräten bis hin zu fortschrittlichen Langzeitüberwachungsgeräten reichen. Sie ermöglichen es, die Konzentration des Gases präzise zu messen und gegebenenfalls geeignete Gegenmaßnahmen wie bessere Belüftung oder bauliche Abdichtungen einzuleiten.